Ich arbeite seit geraumer Zeit an einem Buchprojekt. Es solle ein „Ratgeber“ für Unternehmer*innen, Führungskräfte, Personalverantwortliche zum Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt entstehen. Derzeit muss das Buchprojekt wegen meiner Dissertation etwas zurückstehen. Aus diesem Projekt möchte ich, aufgrund der Diskussionen zum Selbstbestimmungsgesetz und einem „biologischen Geschlecht“ ein paar Zeilen veröffentlichen.
Und noch ein Hinweis: Ich beziehe mich im nachfolgenden Text teilweise auf andere Kapitel des Buches, die ich vorab noch nicht veröffentliche. Auch am nachfolgenden Text können sich noch Änderungen ergeben und Aktualisierungen einfließen.
Oft liest man, transgeschlechtliche Menschen hätten ein eindeutiges »biologisches Geschlecht«. Doch was ist ein biologisches Geschlecht? Wie und woran wird ein angeblich biologisches Geschlecht definiert? Wenn ich, wie in meinen Vorträgen behaupte, die Genitalien nicht allein zur Definition heranziehen kann, was ist es dann? Oft wird dabei auf die Biologie verwiesen, dass das Geschlecht durch die Chromosomen eindeutig definiert wäre. Männer haben als 23. Chromosomenpaar ein XY-, Frauen ein XX-Chromosomenpaar. Zumindest wurde meiner Generation dies noch im Biologieunterricht der Mittelstufe so vermittelt. Ich möchte es wagen, das Restwissen aus dem Biologieunterricht vergangener Jahre mit einem Update zu versorgen.
Ein Blick in die Tierwelt
Vielleicht hilft hier ein Blick in die Tierwelt, um zu verstehen, dass die Chromosomen allein nicht ausreichen, um ein Geschlecht zweifelsfrei zu erkennen. Bei Insekten kann man Weibchen mit XX und die Männchen mit X- Chromosomen vorfinden. Bei Vögeln haben Weibchen ZW- und die Männchen ZZ-Chromosomen. Bei Reptilien entwickeln sich im Ei Weibchen, weil sie sich in einer warmen Umgebung abgelegt wurden oder können männlich sein, weil sie sich in einer kühlen Umgebung entwickelt haben. Bei Plattwürmern können Männchen zu Weibchen werden, weil sie ihr Begattungsorgan (Penis) bei einer Art „Schwertkampf“ verloren haben. Lebewesen können weiblich sein, obwohl sie als Männchen geboren wurden, jedoch das Geschlecht gewechselt haben, da zu viele Männchen in ihrer Gruppe gestorben sind und zur Fortpflanzung mehr Weibchen notwendig sind. Dieses Phänomen kann man u.a. beim Xyphophorus helleri (bei Aquarianer*innen auch als Schwertträger bekannt), dem Papageienfisch und dem Clownfisch beobachten. Bei einigen Spezies sehen Männchen aus und verhalten sich wie Weibchen, weil sie versuchen, nahe an andere Weibchen heranzukommen, um sich mit ihnen zu paaren. Dieses »Rollenspiel« beherrschen z.B. Tintenfische oder der Blaukiemenbarsch. Andere Spezies können eines von Tausenden von Geschlechtern annehmen (Schleimpilz und einige andere Pilze). Bei all den vorgenannten »Geschlechterwechseln« ändern sich die Chromosomen der Lebewesen nicht.
Man könnte nun argumentieren, Menschen sind keine Tiere. Ob diese Aussage stimmt, das ist ein anderes Thema, das ich hier nicht ausführen möchte. Menschen können männlich sein, obwohl sie mit weiblichen Körpermerkmalen geboren wurden, aber sie haben ein 5α-Reduktase-Mangel, und so haben sie, trotz eines weiblichen Körpers, in der Pubertät einen Penis entwickelt.
Die Genetiker Peter Neville Goodfellow und Robin Lovell-Badge entdeckten 1990 die sog. „sex determining region of Y-Gen“, kurz als SRY-Gen[1] bezeichnet. Gene sind Sequenzen der DNS (Desoxyribonukleinsäure), die in der berühmten Doppelhelix-Struktur miteinander verbunden sind, um Chromosomen zu bilden (Solms 2019:4, in Schreiber 2019). Bei Säugetieren entwickeln sich genetisch männliche und genetisch weibliche Embryonen zunächst in gleicher Weise. Erst in der 8. Woche der embryonalen Entwicklung beginnt die geschlechtskörperspezifische Entwicklung. Ist ein SRY-Gen – unabhängig davon, ob es sich auf einem X- oder dem Y-Chromosom befindet – vorhanden, so entwickeln sich die Keimdrüsen (Gonaden) des Embryos in der Regel zu Hoden, also zu einem männlichen Phänotypus. Menschen können also weiblich sein, weil Sie ein X- und ein Y-Chromosom haben, aber beim Y-Chromosom fehlt das SRY-Gen und sie haben deshalb einen weiblichen Körper entwickelt. Es kann jedoch auch sein, dass ein Mensch, obwohl er zwei X-Chromosomen hat, aber eines der X-Chromosomen hat ein SRY-Gen, sich ein männlicher Körper entwickelt. Menschen können einen männlichen Phänotypus haben, obwohl sie zwei X-Chromosomen haben – aber auch ein Y-Chromosom (XXY), das sogenannte »Klinefelter-Syndrom«. Sie können aber auch weiblich sein, weil sie nur ein X-Chromosom haben. Giovanna Camerino (Universität Pavia, Italien) konnte 2011 nachweisen, dass auch das Gen RSP01 die Entwicklung des Geschlechtskörpers beeinflusst. Das Gen SX09, welches normalerweise die Hodenentwicklung auslöst und vom SRY-Gen »angeschaltet« wird, kann von einem RSP01-Gen deaktiviert werden und ein fehlerhaft funktionierendes RSPO1-Gen führt bei Menschen mit XX-Chromosomen zur Ausbildung eines Ovotestis, also einer Mischung aus ovarialem (Eierstock-) und testikulärem (Hoden-)Gewebe[2]. Foreman et al. (2019:390-396) veröffentlichten im Februar 2019 eine weitere, bahnbrechende Studie, dass weitere Gene Einfluss auf die Sexualhormone haben und die damit einhergehende Geschlechtskörperentwicklung beeinflussen. Wir befinden uns bei der Entschlüsselung der Einflüsse der Gene auf das Geschlecht eines Menschen noch am Anfang. Jedes Jahr erscheinen neue Studien und Forschungsergebnisse, die weitere geschlechtsbeeinflussende Gene entdecken.
Nachdem ich Ihnen hier exemplarisch einige Varianten der chromosomalen bzw. genetischen Entwicklung aufgezeigt habe, stelle ich Ihnen die Frage: Welches »biologische Geschlecht« hat ein Mensch, wenn einer oder mehrerer dieser chromosomalen und genetischen Eigenschaften nicht eindeutig demselben Geschlecht entsprechen? Ändert sich plötzlich das biologische Geschlecht einer Person, wenn die Genetiker in Zukunft weitere geschlechtsbeeinflussende Gene finden und diese bei dieser Person von den bisher bekannten und geschlechtseindeutigen abweichen? Sie werden mir nun hoffentlich beipflichten, die Chromosomen und Gene sind wenig dafür geeignet, ein eindeutiges »biologisches Geschlecht« zu definieren.
Wenn also weder die Genitalien, noch die Chromosomen und Gene eindeutig auf das Geschlecht eines Menschen schließen lassen, was dann? Einige Wissenschaftler erkannten bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts, dass es wohl eine andere Stelle im Körper geben muss, die eine Antwort auf diese Frage liefern könnte. Den amerikanischen Sexualwissenschaftler John Money hatte ich bereits erwähnt (Anmerkung: Ich erwähne John Money in einem vorherigen Kapitel des Buches). Er postulierte, dass das Geschlecht eines Menschen nur ein Produkt der Sozialisation sei. Er war auch der Ansicht, dass sich ein Bewusstsein des Geschlechts erst im Alter von einem Jahr zu entwickeln beginnt und mit etwa 3 bis 4 Jahren abgeschlossen sei. Bis dahin ist das empfundene Geschlecht – eben durch eine gesteuerte Sozialisation – zu verändern. Man schloss aus Moneys Aussagen auch darauf, dass homosexuelle Menschen durch eine »falsche« Sozialisation erst homosexuell würden. Männliche Kinder würden homosexuell, wenn man sie einer weiblichen Sozialisation aussetze. Diese krude Theorie – die sich aber teilweise bis heute gehalten hat – stellten einige Wissenschaftler in Frage. Unter ihnen war Milton Diamond, Biologe und Sexualforscher an der Universität von Hawaii. Er nahm sich dem Fall „John/Joan“ an, stellte sich offen gegen Money und kritisierte dessen Theorien.
Diamond beschäftigte sich intensiv mit dem Einfluss von Geschlechtshormonen auf die Geschlechtsdifferenzierung. Er widmete seine Forschung viele Jahre den Bereichen Trans- und Intersexualität. Er gilt als einer der ersten, die Transsexualität als »Neuronale Intersexualität« bezeichnete und dies 2019 in seinem Aufsatz »Transexualismus als intersexueller Zustand« (in: Schreiber,2019:75) wiederholte. 2008 brachte Diamond in einem Interview in der Zeitschrift für Sexualforschung seine Ergebnisse mit einem Satz auf den Punkt:
„Das wichtigste Sexualorgan sitzt zwischen den Ohren.“
Der niederländische Neurowissenschaftler Dick Swaab von der Freien Universität Amsterdam begann in den 1980er Jahren mit umfangreichen Studien an menschlichen Gehirnen (post-mortem). Damals galt mehrheitlich noch die Annahme, die Gehirne von homosexuellen Männern müssten doch denen von Frauen entsprechen oder zumindest viele Gemeinsamkeiten aufweisen, da sich homosexuelle Männer oft durch ein übertrieben »weibliches Verhalten« (Anm: Maßstab waren die damals vorherrschenden, gesellschaftlichen Stereotype) auffallen. Swaab untersuchte Gehirnareale von verstorbenen homosexuellen Männern und verglich diese mit den Gehirnarealen verstorbener Frauen. Er konnte keine nennenswerten Übereinstimmungen entdecken. Die Gehirnareale homosexueller Männer waren identisch mit denen von heterosexuellen. Doch dann machte er eine interessante Entdeckung. Dick Swaab erkannte in der »Strita Terminalis«[3] (BSTc) sehr große Übereinstimmungen zwischen transgeschlechtlichen Frauen (also Frauen, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde) und sogenannten »cis Frauen«, also Frauen denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde und diese sich auch selbst als Frau verorteten.
Swaab konnte nachweisen, dass die Veränderung des BSTc nicht durch Hormoneinflüsse im Erwachsenenalter entstehen bzw. bei den untersuchten Gehirnen entstanden waren. Diese Entwicklung einer »weiblichen« Gehirnregion in einem »männlichen Fötus« findet während der fetalen Entwicklung im Mutterleib statt und wird, so Swaab, durch eine Veränderung des Hormonspiegels (überwiegend Testosteron) ausgelöst. Aus diesen Erkenntnissen leitet Dick Swaab (2004:306) ab, dass das Wissen eines Menschen über sein eigenes Geschlecht bereits im Mutterleib entsteht, sich in der Kindheit nicht mehr verändert, also fest und unveränderlich im Gehirn verankert ist. In seinem Buch „Das Gehirn und die innere Welt – Neurowissenschaft und Psychoanalyse“ verweist auch der südafrikanische Neurowissenschaftler und Psychoanalytiker Marc Solms (2010) auf den Einfluss von Testosteron auf die fetale Gehirnentwicklung. Die Studie von Wheelock et al. (2019) verfestigt die Annahmen von Swaab und Solms.
Doch nun genug der wissenschaftlichen Ausführungen. Wir wissen also mittlerweile, dass es sehr viele körperliche Faktoren gibt, die das Geschlecht eines Menschen beeinflussen können und ein striktes Festmachen von Geschlecht anhand der Genitalien, der Chromosomen und Gene bei manchen Menschen nicht funktioniert. Wir können durch die rasante Entwicklung der Neurowissenschaften (Bildgebende Verfahren) nachweisen, dass das Gehirn eine wesentliche Rolle in Sachen Geschlecht spielt und daraus folgern, dass jeder Mensch ein fest verankertes und nicht änderbares Wissen über sein eigenes Geschlecht hat. Und was machen wir? Wir glauben noch immer, dass das, was sich zwischen den Beinen befindet, eine verlässliche Aussage über das Geschlecht einer Person zulässt. Vielleicht werden Sie sich nun auch Gedanken darüber machen. Ich erweitere meine zuvor gestellte Frage: Wenn wir die Genitalien, die Chromosomen, die Gene oder auch die Organe nicht für eine eindeutige Geschlechtsbestimmung nutzen können und auch die Psychologie uns keine sichere Antwort liefern kann, warum es Menschen gibt, die sich nicht mit dem Geschlecht, welches Ihnen im Geburtsregister zugewiesen wurde einverstanden erklären, warum fragen wir nicht einfach den Menschen selbst, welches Geschlecht er hat?
Ja. Eine gute Frage, oder? Warum überlassen wir es nicht jedem Individuum selbst, eine Aussage über das eigene Geschlecht zu treffen? Kann überhaupt jemand anderer als die Person selbst Auskunft über das eigene Geschlecht geben? Und warum ist es so wichtig, welches Geschlecht ein Mensch hat? Sind – zumindest in den meisten europäischen Ländern – doch Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich. Alle Menschen sind gleich an Rechten und Pflichten. Warum also ist das Geschlecht so wichtig, dass zum Beispiel unser Staat kaum überwindbare Hürden aufstellt, um einer Person zu ermöglichen, ihren Geschlechtseintrag im Geburtsregister zu ändern? Dies möchte ich im nächsten Kapitel behandeln.
Aber zunächst bin ich Ihnen noch eine Antwort schuldig. Die Antwort auf die Frage „Wie viele sind es denn nun?“ (Anmerkung: Fragestellung am Anfang des Buches)
Ich habe versucht, Ihnen anhand verschiedener Ansichten und Wissenschaftsbereiche die vielen Facetten von Geschlecht zu erklären. Ich konnte hier nur einen oberflächlichen Einblick verschaffen. Aber ich denke, Sie teilen meine Ansicht, dass das Nennen einer einfachen Prozentzahl für geschlechtsvariante Menschen nicht seriös wäre. Ich beantworte deshalb die Frage nach der Prävalenz wie es Juristen gerne tun: Es kommt darauf an.
Wir, insbesondere in Industrienationen, neigen dazu, alles Mögliche quantifizieren zu wollen. Wir brauchen Zahlen um den Geschäftserfolg zu messen. Wir nutzen Preise um den Wert eines Artikels oder einer Dienstleistung zu bewerten. Ob es uns wirtschaftlich gut geht, oder nicht, ermitteln wir anhand umfangreicher Statistiken zum Wirtschaftswachstum. Deshalb erscheint die Frage, wie viele transgeschlechtliche und nicht-binäre Menschen existieren in diesem Zusammenhang legitim und relevant. Schließlich bewerten wir u.a. deshalb auch quantitativ, wie wichtig diese Thematik für unsere Gesellschaft ist, welche finanziellen Mittel unser Staat zur Unterstützung dieser „Minderheit“ bereitstellen soll – oder sollte ich besser sagen: darf.
Wie eingangs schon erwähnt, ist eine zuverlässige Zahl zu nennen, aufgrund der verschiedenen Varianten der geschlechtlichen Entwicklung, der international unterschiedlichen Verwendung der Begriffe und Definitionen (wer wird mitgezählt und wer nicht) und letztlich einer unbekannten „Dunkelziffer“ (also Menschen, die sich noch nicht zu einem Abweichen des eigene Geschlechtswissens zum Zuweisungsgeschlecht bei Geburt äußern bzw. offenbaren), schwierig. Ich habe zahlreiche internationale Prävalenzstudien ausgewertet und komme in meinen Studien zu einer Prävalenz von 7:1000 bis 17:1000. Anders ausgedrückt, zwischen 0,7 % und 1,7 % der Bevölkerung können der Gruppe transgeschlechtlicher, transsexueller, transidenter, transgender Menschen zugeordnet werden. Nimmt man die Personen hinzu, die sich nicht innerhalb des binären Geschlechtermodells verorten, gehe ich aktuell von 3 % bis 4 % der Bevölkerung aus. Ob sich eine Person als transgeschlechtlich oder nicht-binär äußert oder bekennt, hängt von zahlreichen Faktoren ab und unterliegt auch der persönlichen Situation.
Sie könnten nun den Eindruck haben, die Zahlen sind Schätzungen und ich möchte mich um eine konkrete Antwort auf die Frage drücken. Nein, das möchte ich nicht. Ich gebe Ihnen eine zweite, zugegeben, etwas provokante Antwort, wie viele es denn sind: Alle oder keiner!
Alle oder keiner, weil es wahrscheinlich keinen Menschen auf dieser Welt gibt, der für sich alle geschlechtsbestimmenden biologischen Faktoren jemals medizinisch oder im Labor hat untersuchen lassen, weil es nur wenige Menschen gibt, die ihr „eigenes Geschlecht“ durch einen Sachverständigen oder Experten haben überprüfen lassen – Ausnahmen werden Sie im nächsten Kapitel kennenlernen. Auch Marc Solms versucht in seinem neuesten Beitrag „Die biologischen Grundlagen von Geschlecht“ (in Schreiber 2019:3) eine Erklärung darüber zu geben, wie kompliziert die Entwicklung des Geschlechts im fetalen Körper und Gehirn ist. Ja, er behauptet sogar, dass es nahezu unmöglich ist, „männlich“ von „weiblich“ genau zu unterscheiden, da es sich bei jedem Individuum um eine komplexe und raffinierte Mischung aus beidem handelt. Was wäre also, wenn man bei Ihnen – egal, ob Sie sich selbst nun Mann oder Frau verorten – feststellen würde, dass ihre Chromosomen, ein oder mehrere Gene oder die Hormonproduktion nicht zu ihrem Geschlecht, das wahrscheinlich mit dem Zuweisungsgeschlecht bei Geburt übereinstimmt, passen würden? Würde sich ihr Geschlecht, ihre Wahrnehmung zu ihrem eigenen Geschlechtskörper verändern? Nein, höchstwahrscheinlich nicht, es hätte keinen Einfluss darauf. Letztendlich müssen wir also dem vertrauen, was Sie selbst über Ihr eigenes Geschlecht aussagen. Und niemand kann Ihnen (bisher) das Gegenteil beweisen. Trotzdem findet das Infragestellen der Selbstaussage zum eigenen Geschlecht noch immer statt. Unser Staat hat dafür Anfang der 1980er Jahre sogar ein eigenes Gesetz geschaffen.
… wird fortgesetzt
[1] Sex Determining Region of Y-Gen, das SRY-Gen trägt, neben anderen Gegen zur Geschlechterdetermination beim Menschen und vielen anderen Säugetieren bei.
[2] Ainsworth, C., 2015, Sex redifined – The idea of two sexes is simplistic. Biologists now think there is a wider spectrum than that., Nature, Vol. 518, 19.02.2015, 288-291
[3] Ein Faserstrang im Gehirn, eine efferente Bahn der Amygdala, die mit dem Hypothalamus verbunden ist. Der NucleusStrita Terminalis ist, neben der Sexualität u.a. auch von bei Bedeutung bei Stress
Buchempfehlung:
Gerhard Schreiber, Das Geschlecht in mir: Neurowissenschaftliche, lebensweltliche und theologische Beiträge zu Transsexualität, 6. Mai 2019, ISBN-13: 978-3110605068
Quellen:
Diamond, M., 2019, Transsexualismus als intersexueller Zustand*, S. 69-81, in Scheiber, G. (Hrsg.), 2019, Das Geschlecht in mir, Neurowissenschaftliche, lebensweltliche und theologische Beiträge zu Transsexualität,Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Diamond, M., 2008, Das wichtigste Sexualorgan sitzt zwischen den Ohren, Zeitschrift für Sexualforschung 21(4), S. 369-376
Rosenstone, N.C., 2019,Trans-forming‘ the Workplace to be Transgender Inclusive, Stanford Social Innovation Review, Abruf: 11.04.2019
Solms, M., 2019, Die biologischen Grundlagen von Geschlecht, Ein empfindliches Gleichgewicht*, S. 3-22, in Scheiber, G. (Hrsg.), 2019, Das Geschlecht in mir, Neurowissenschaftliche, lebensweltliche und theologische Beiträge zu Transsexualität,Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Solms, M./Turnbell, O., 2010, Das Gehirn und die innere Welt, Neurowissenschaft und Psychoanalyse, 4. Auflage, Walter Verlag, Mannheim
Swaab, D./Castellanos-Cruz, L./Bao, A., 2019, Gehirn und Geschlecht, Zur Geschlechtsdifferenzierung des menschlichen Gehirns, S. 22-44, in Scheiber, G. (Hrsg.), 2019, Das Geschlecht in mir, Neurowissenschaftliche, lebensweltliche und theologische Beiträge zu Transsexualität,Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Swaab, D., 2004, Sexual differentiation of the human brain: relevance for gender identity, transsexualism and sexual orientation, Gyneocological Endocrinology 2004;19, S. 301-312
Wheelock, M.D. et al., 2019, Sex differences in functional connectivity during fetal brain development, Development Cognitive Neurosience, Volume 36, April 2019, 100632, (Full Text)